"Die Direktiven der Alexander-Technik können auf alles angewendet werden, was im Alltagsleben, im Training, in einer Probensituation, in der Vorstellung geschieht. Sich in Gedanken gleichzeitig nach oben und nach unten zu verlängern, weit zu werden, dem Kopf, den Armen und Beinen in ihren Gelenken volle Freiheit zu geben, auch in extremen Sequenzen und Ebenenwechseln, erfordert allerdings eine erhebliche Übung und die Fähigkeit, gleichzeitig Beobachter und Beobachteter zu sein. Die französische Tänzerin Elisabeth Molle, Alexander-Lehrerin in Berlin, beschreibt die Wirkung der Technik so: »Die Alexander-Technik erlaubt dem Tänzer, die Qualität seiner Bühnenpräsenz zu verbessern. Er ist sich gleichzeitig seiner selbst und der Umgebung gewahr: Raum, Klang, die anderen Tänzer, Publikum. Mit dieser doppelten Bewusstheit stürzt er sich nicht vollständig in die Bewegung hinein. Er kreiert zwischen sich und der Bewegung einen Abstand, einen Raum, den der Zuschauer betreten kann. Die persönliche Bewegung ist völlig offen.« Wenn das geschieht, kann sich etwas Neues entfalten: »Tanzen ist auf diese Weise nichts anderes, als dem Lebensfluss nicht im Wege zu stehen ... und sich überraschen zu lassen.«"
(Sieben, Irene: Die Pioniere des körperorientierten Lernens, in: ballet-tanz, Aug./Sept. 2002)
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