Alexander-Technik für Musiker


"Ein einstiges Wunderkind verliert seine Unschuld und entwickelt ein störendes Bewusstsein gegenüber seinem Instrument, seinem Musizieren und der Bewunderung des Publikums. Trotz großer innerer Bemühungen wird das Gelingen seiner Auftritte immer häufiger in Frage gestellt.
Ein junges, hervorragendes Talent seiner Generation leidet an Rückenschmerzen, die seinen Auftritten ein Ende machen und die, wie es scheint, auf eine bei der Geburt erlittene Schädigung zurückgehen. Schon mit Anfang Zwanzig muss er sich einer Rückenmarkoperation unterziehen. Trotz des späteren großen Erfolgs bei Publikum und Kritikern zeigen sich einige Musikerkollegen, die das Aufblühen dieses ungewöhnlichen Talents aufmerksam verfolgt haben, mit seinen Auftritten unzufrieden.
Eine anziehende und talentierte junge Frau wird von ihrer Plattenfirma als Aushängeschild in der klassischen Musikbranche vermarktet. Sie hat drei distinkte Persönlichkeiten entwickelt, die im Kreis der Familie, auf der Bühne und privat zum Vorschein kommen, damit sie mit den Erwartungen und Anforderungen zurecht kommt, die das Leben an sie stellt.
Ein einschlägiges Magazin hat eine Umfrage veranstaltet, deren Ergebnisse zeigen, dass erschreckend viele Orchestermusiker ständig an Ängsten und Unsicherheit leiden. Viele sind bereits vor ihren Auftritten alkoholisiert und trinken sogar während der Pausen. Andere greifen zu Beruhigungsmitteln und anderen chemischen Keulen, die die Angst in Schach halten sollen. Weitaus die meisten Befragten sprechen von Krankheiten, die sie mit ihrem Beruf in Verbindung bringen, darunter Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen, durch Dauerbelastung verursachte Zerrungen und Verletzungen der Bänder, Magengeschwüre und ein Begleitensemble seelischer Zerrüttungszustände bis hin zur Depression. (...)"
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(aus: Pedro de Alcantara, Alexander-Technik für Musiker, Kassel 2002)