"Verstehen Sie jetzt", fragte mich einmal der Meister nach einem besonders guten Schuss, "was es bedeutet: ›Es‹ schießt, ›Es‹ trifft?"
"Ich fürchte", erwiderte ich, "dass ich überhaupt nichts mehr verstehe, selbst das Einfachste wird verwirrt. Bin ich es, der den Boden spannt, oder ist es der Bogen, der mich in höchste Spannung zieht? Bin ich es, der das Ziel trifft, oder trifft das Ziel mich? Ist das ›Es‹ in den Augen des Körpers geistig und in den Augen des Geistes körperlich - ist es beides oder keines von beiden? Dies alles: Bogen, Pfeil, Ziel und Ich verschlingen sich ineinander, dass ich sie nicht mehr trennen kann. Und selbst das Bedürfnis zu trennen ist verschwunden. Denn sobald ich den Bogen zur Hand nehme und schieße, ist alles so klar und eindeutig und so lächerlich einfach ..."
"Jetzt eben", unterbrach mich da der Meister, "ist die Bogensehne mitten durch Sie hindurch gegangen."
(Eugen Herrigel, Zen in der Kunst des Bogenschießens, München 1951)
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